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Gemeinderat sagt Ja zu Windrädern

Achslach, den 17. 10. 2022

 

Achslacher Gremium fasste Grundsatzbeschluss, allerdings unter Bedingungen

 

Isolde Deiser 17.10.2022 | Stand 16.10.2022, 22:35 Uhr

Bild Gemeinderat sagt Ja zu Windrädern

Es geht um Windräder im Bereich Achslach: Forstbetriebsleiter Jürgen Völkl (Mi.) erklärte die Zusammenarbeit mit den Bayerischen Staatsforsten; Bürgermeisterin Gaby Wittenzellner hört aufmerksam zu, während Niederschriftführer Rainer Aichinger (r.) alles protokolliert. −F.: Isolde Deiser

 

Achslach. Zur jüngsten Gemeinderatssitzung hat Bürgermeisterin Gaby Wittenzellner gut ein Dutzend Zuhörer und dazu Ulrich Kirchner, Erwin Meyer und Jürgen Völkl, die zum Projekt "Windräder" Fragen beantworteten, begrüßen können. Es war nämlich für die Nutzung regenerativer Energien in Form von Windrädern auf dem Gebiet der Staatsforsten in der Gemeinde Achslach ein Grundsatzbeschluss des Gremiums zu fassen.

 

Bereits in der Juli-Sitzung hatten Erwin Meyer von der KMI Kapitalanlagen und Immobilien GmbH aus Dresden und Ulrich Kirchner aus Zwiesel das Projekt zur Errichtung von Windrädern im Staatsforst bei Achslach erläutert. Sie standen auch in dieser Sitzung den Zuhörerinnen und Zuhörern Rede und Antwort, ebenso wie Forstbetriebsleiter Jürgen Völkl von den Staatsforsten. Dieser erklärte, bei den Staatsforsten müsse alles transparent sein. Es werde eine Ausschreibung geben und in Abstimmung mit der Gemeinde werde der beste Anbieter ausgewählt, was nicht immer der billigste sein müsse, weil noch andere Kriterien zu berücksichtigten seien.


Ein Thema bei den Zuhörern war eine Luftumwirbelung durch die Windräder. Dazu erläuterte Ulrich Kirchner, nach den errechneten Daten seien keine Turbulenzen zu erwarten. Außerdem würde das noch mal nachgemessen vor der Bauphase.

 

Ein Zuhörer hatte Sorge wegen fehlendem Regen, denn nach Feststellung eines Bekannten, regne es in dessen Umfeld weniger seit dem Aufstellen eines Windrades. Kirchner meinte dazu, diese Argumentation sei noch nie aufgetaucht, seit er Windräder aufstellt. Auch bei den Windrädern in Heidelheim, die seit 2017 in Betrieb sind und von den Achslachern besichtigt wurden, könne man das nicht feststellen. Im emissionsrechtlichen Verfahren durch das Landratsamt werde ein ganzer Katalog von Kriterien geprüft, sagte Kirchner.

 

Die Achslacher wollten natürlich auch wissen, wie es mit der Rendite für die Gemeinde und für die Bürger bestellt sei. Da sprach Kirchner aus den gemachten Erfahrungen von 25000 Euro Gewerbesteuer pro Jahr und Windrad für die Gemeinde ab dem vierten Betriebsjahr. Es könne aber auch mehr sein.

 

Es gab noch weitere Detailfragen, die alle beantwortet wurden.


Bürgermeisterin Gaby Wittenzellner erläuterte ein Schreiben des Kundenbetreuers der Bayerischen Staatsforsten (BaySF). Es wurde darauf hingewiesen, dass aufgrund rechtlicher Vorgaben die BaySF in Zukunft Windenergieanlagen-Projekte im Staatswald nur mehr in einem Auswahlverfahren vergeben dürfen, worauf bereits Forstbetriebsleiter Jürgen Völkl hingewiesen hatte.

Dies bedeute, dass sich interessierte Firmen und Projektentwickler für das Projekt bewerben und ein Angebot abgeben können. Die Staatsforsten werden die Inhalte des Auswahlverfahrens mit der Gemeinde Achslach vorher abstimmen und die Interessen der Gemeinde so weit wie möglich berücksichtigen.

Dabei werde auch gemeinsam festgelegt, wie viele Windenergieanlagen maximal auf der Konzentrationsfläche geplant werden dürfen, dass das Projekt nur als Bürgerwindprojekt konzipiert werden darf, welche Art der Bürgerbeteiligung vorgeschrieben wird und wie die Gemeinde zu beteiligen sei, etwa hinsichtlich der Gewerbesteuer. Auch "Windkümmerer", die kostenlos die Gemeinde unterstützen und beraten, werden bei dieser engen Abstimmung mit dabei sein, sagte Völkl.


Danach fasste der Gemeinderat den Grundsatzbeschluss, dass man der Nutzung regenerativer Energien auf den Flächen der Staatsforsten im Auswahlverfahren und nur in Abstimmung mit den Staatsforsten befürworte, sollte der Standort im Rahmen des emissionsrechtlichen Verfahrens als geeignet erachtet werden. Der Investor habe nun beim Landratsamt Regen einen Antrag auf Einleitung des Verfahrens zu stellen.


Bürgermeisterin Gaby Wittenzellner betonte, ihr und dem Gemeinderat sei es wichtig zu hören, was von den Bürgerinnen und Bürgerinnen gewollt sei. Sie sollten bei diesbezüglichen Besprechungen und Veranstaltungen dabei sein und ihre Meinungen einbringen, forderte sie, denn es werde nichts über die Köpfe der Gemeindebürger hinweg entschieden. Auf solche Veranstaltungen werde im Viechtacher Bayerwald Boten hingewiesen.

 

Isolde Deiser