Straßen, Brücken und der Kindergarten

Infos in der Bürgerversammlung zu durchgeführten Maßnahmen in der Gemeinde Achslach

 

Michael Kramhöller 07.04.2022 | Stand 06.04.2022, 21:59 Uhr

Straßen, Brücken ...

Fast eine halbe Million Euro hat die Maßnahme beim "Forellenhof" gekostet: Neben dem Neubau der Brücke wurde vor und nach diesem Bauwerk die Gemeindestraße saniert. −Fotos: Michael Kramhöller

 

Achslach. Sanierungen von Straßen und Brücken sowie die Schaffung eines neuen Bewegungsraumes im Kindergarten waren die Hauptprojekte der Gemeinde Achslach in den vergangenen zwei Jahren. Über Einzelheiten zu den durchgeführten Maßnahmen informierte Bürgermeisterin Gaby Wittenzellner bei der Bürgerversammlung, bei der sie auch die finanzielle Situation der Kommune beleuchtete.

 

Wieder über 1000 Einwohner

 

Mit einer erfreulichen Mitteilung startete die Rathauschefin, die 2019 die letzte Bürgerversammlung abgehalten hatte, ihren Bericht: Die Gemeinde Achslach hat wieder die 1000-Einwohner-Marke überschritten. 1005 Bürgerinnen und Bürger weise die aktuelle Fortschreibung zum 30. März auf, das seien 33 mehr als am 30. Juni 2021. Den Aufwärtstrend bei der Bevölkerungszahl würden auch die Zahlen aus dem Jahr 2021, wie 14 Geburten (+7), 46 Schulkinder (+7) und 49 Kindergartenkinder (+11), untermauern, meinte Wittenzellner.
Apropos Kindergarten: "Wegen der größer werdenden Kita hat sich der Gemeinderat ganz kurzfristig entschlossen, die Küche der ehemaligen Schule in einen Bewegungsraum umzubauen", berichtete die Bürgermeisterin. Sie zählte auf, was alles gemacht wurde: Einbau von neuen Kunststoff-Alu-Fenstern, einer zusätzlichen Fluchttüre und einer weiteren Toilette, Trockenbau mit Sanierung der Seitenwände und neuer Akustikdecke, Elektro-, Maler- und Verputzarbeiten, Fußbodenrenovierung mit Trockenschüttung und neuem Belag. Großes Lob zollte Gaby Wittenzellner den handwerklich versierten Gemeinderäten Kurt Aichinger, Robert Naumann und 2. Bürgermeister Hans Gruber für ihre großartigen ehrenamtlichen Arbeitseinsätze. Die Gemeinde habe mit einem Kostenaufwand von rund 30000 Euro für eine enorme Bereicherung und Aufwertung des Kindergartens gesorgt.
Um aber das Defizit beim Kindergarten in Grenzen halten zu können, müssten nun die Gebühren angehoben werden, betonte die Bürgermeisterin, die darauf hinwies, dass Eltern von Kindergartenkindern einen monatlichen Staatszuschuss von 100 Euro erhalten. Ab 1. September 2022 gelten für den Achslacher Kindergarten folgende Sätze: 115 Euro für vier Stunden, 120 Euro bis fünf Stunden, 135 Euro bis sechs Stunden, 145 Euro bis sieben Stunden. Für Kinder unter drei Jahren werde eine zusätzliche Gebühr (45 Euro pro Monat) erhoben.
Ihre Rückschau auf die durchgeführten Maßnahmen begann die Rathauschefin mit der Errichtung des Forstwirtschaftsweges "Lindenauer Waldweg". Der Gemeinde seien keine Kosten entstanden, man habe Bauträgerschaft und Vorfinanzierung übernommen. "26 Waldbesitzer haben bei diesem Projekt an einem Strang gezogen", betonte Wittenzellner. Mit dem fast drei Kilometer langen Forstweg (vorläufige Gesamtkosten 244000 Euro) seien 83 Hektar Privatwald und 18 Hektar Staatswald erschlossen worden.

Danach gab es Infos zur Errichtung eines neuen Durchlasses beim Goldbach in Lindenau. Die Gemeinde habe in den Bau der kleinen Brücke gut 110000 Euro investiert, teilte die Bürgermeisterin mit. Wesentlich teurer war das Projekt beim "Forellenhof". Dort sei die 65 Jahre alte Brücke erneuert worden, das neue Stahlbeton-Bauwerk sei 8,5 Meter breit und auf eine Belastung von 100 Tonnen ausgerichtet. Zur Straßensanierung sagte Wittenzellner, dass auf dem 110 Meter langen Abschnitt zwischen der Einmündung in die Kreisstraße und dem Brückenanfang eine Oberbauverstärkung vorgenommen wurde; auf dem folgenden 140 Meter langen Straßenstück sei ein Vollausbau erfolgt. Zu den Kosten von 486000 Euro erklärte die Rathauschefin, sie habe bei den Bemühungen um eine optimale Bezuschussung nicht locker gelassen, sodass schließlich ein Fördersatz von 62,75 Prozent bewilligt wurde.
Als weitere Infrastrukturmaßnahme erwähnte Gaby Wittenzellner die Sanierung der Zufahrtsstraße nach Öd. Auf der 650 Meter langen und 4,50 Meter breiten Asphalt-Fahrbahn sei der Oberbau verstärkt worden, auf einem kurzen Stück vor der Einmündung zur Kreisstraße war ein Vollausbau notwendig. Die Freude über die gelungene Maßnahme sei aber gleich wieder getrübt worden: "Die gereinigten Straßengräben und Rohrdurchlässe sowie die angeglichenen Bankette wurden bei einem Unwetter über- oder ausgeschwemmt", beklagte Wittenzellner. Für den Straßenbau nach Öd seien Kosten von knapp 146000 Euro angefallen, das Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) habe einen Zuschuss von fast 86000 Euro (60 Prozent) gewährt.
Bereits zu Beginn hatte die Bürgermeisterin jede Menge Zahlen aus dem Haushaltsjahr 2021 präsentiert. An Einnahmen habe die Gemeinde verbucht: Grundsteuer A 18755 Euro, Grundsteuer B 89113 Euro, Gewerbesteuer 282582 Euro, Einkommensteueranteil 506779 Euro, Umsatzsteueranteil 15095 Euro, Hundesteuer 2505 Euro, Schlüsselzuweisungen 374024 Euro – heuer sind es 425648 Euro, Konzessionsabgabe 29190 Euro, Zuschüsse für Straßenunterhalt und Winterdienst 48250 Euro, Kanalgebühren 70342 Euro, Wassergebühren 112342 Euro.

Oberbauverstärkung mit neuer Asphaltschicht, gereinigten Straßengräben und angeglichenen Banketten: Die Zufahrtsstraße nach Öd wurde wieder auf Vordermann gebracht.

 

Straßen, Brücken ... Bild

 

Auf der Ausgabenseite seien an größeren Posten angefallen: Umlagen an die Grundschule Gotteszell (55200 Euro), die Mittelschule Ruhmannsfelden (38400 Euro), die Verwaltungsgemeinschaft Ruhmannsfelden (163000 Euro), den Landkreis Regen (466300 Euro), Personalaufwendungen (448500 Euro), Verwaltungs- und Betriebsaufwand (158900 Euro), Straßenunterhalt (37600 Euro), Bewirtschaftung von Grundstücken und Gebäuden (34700 Euro), Haltung von Fahrzeugen (35900). Neben den Ausgaben für die erwähnten Maßnahmen und Anschaffungen seien Kosten für den Kanalkataster (10000 Euro) und neue Tore im Feuerwehrgerätehaus (17000 Euro) angefallen.

 

Schuldenstand: Nun unter einer Million Euro

 

Beim Blick auf die Schuldenentwicklung gab Gaby Wittenzellner bekannt, dass sich die Verbindlichkeiten der Gemeinde Achslach am 31. Dezember 2021 auf 954542 Euro verringert hätten; zum Jahresbeginn seien es 1,011 Millionen Euro gewesen. "Für die Umsetzung des Wasserversorgungskonzeptes ist jedoch spätestens 2023 eine Kreditaufnahme erforderlich, so dass der Schuldenstand spürbar ansteigen wird", ließ die Rathauschefin wissen.
Abschließend streifte sie noch den Tourismus (coronabedingter Rückgang, aber kein Einbruch), die durch mehrere Sponsoren ermöglichte Ausstattung des Spielplatzes im neuen Baugebiet "Am Leuthenhang", die Auszeichnungen für zwei langjährige Gemeinderäte (Verdiensturkunden) und vier engagierte Gemeindebewohner (Bürgermedaillen). Zum Schluss widmete sich Gaby Wittenzellner noch dem Langlaufzentrum Hirschensteinloipe, einem "Aushängeschild, das nun vor allem bei den Einstiegsstellen Kalteck, Grandsberg und St. Englmar etwas anspruchsvoller gestaltet werden soll".

 

Michael Kramhöller