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Windräder in Achslach geplant

 

Konzept im Gemeinderat vorgestellt – Bürger sollen eingebunden werden

 

02.08.2022 | Stand 01.08.2022, 23:10 Uhr

Bild Windräder in Achslach geplant

Erwin Meyer (stehend) und Ulrich Kirchner (sitzend) präsentierten die Planung von Windrädern in Achslach. −Foto: Isolde Deiser

 

Achslach. Der Achslacher Gemeinderat hat über den Bau von Windrädern im Staatswald auf dem Gemeindegebiet diskutiert – etwas später als geplant: Die Sitzung Anfang Juli hatte wegen Erkrankung mehrerer Gemeinderäte und der Bürgermeisterin nicht stattfinden können, weshalb sie für den vergangenen Dienstag erneut anberaumt worden war.
Bürgermeisterin Gaby Wittenzellner begrüßte Erwin Meyer von KMI Kapitalanlagen und Immobilien aus Dresden und Ulrich Kirchner aus Zwiesel, die dem Gemeinderat ihr Konzept für den Bau von Windrädern erläuterten. Deshalb waren auch Sebastian Krippl von den Bayerischen Staatsforsten und mehrere interessierte Bürgerinnen und Bürger gekommen.
Erwin Meyer informierte, dass bereits vor rund zehn Jahren die Errichtung von mehreren Windrädern in den Staatsforsten rund um Achslach in Planung war. Durch die Einführung der 10-H-Regel im Jahr 2014 konnte man das nicht weiter verfolgen. Auf Druck aus Berlin hat das bayerische Kabinett eine Lockerung der 10-H-Regel auf den Weg gebracht. Es werde in bestimmten Fällen der Mindestabstand von 1000 Metern zu Windenergieanlagen genügen. Auch im Wald bei Achslach sei der Bau von Windrädern nun möglich, erklärte Meyer.

Nun plane man zwei Windräder, die mit 7,2 Megawatt mehr als die doppelte Leistung brächten als die damals geplanten, weil sich die Technik hier weiterentwickelt hat. Ein Windrad dieser Bauart versorge 6000 Haushalte mit Strom, insgesamt könnten also 12000 Haushalte versorgt werden. Die Zufahrt zu den möglichen Standorten der Windräder sei über Forststraßen möglich, erklärte Meyer.

Die Windräder haben eine Turmhöhe von 166 Metern, einen Rotordurchmesser von 172 Metern, eine Flügellänge von 86 Metern und eine Gesamthöhe von 252 Metern. Sie seien für schwache bis mittlere Windbedingungen ausgelegt. Der Vorteil der Windenergie gegenüber Photovoltaik sei, dass Tag und Nacht Strom produziert werde und vor allem im Winter mehr.
Meyer hatte vorangeschickt, die Planung der Windräder, die etwa ein- bis eineinhalb Jahre dauere, könne erst erfolgen, wenn die Gemeinde und ihre Bürgerinnen und Bürger, das Landratsamt und der Landkreis einverstanden seien. Dann dauere es mindestens noch dreieinhalb bis vier Jahre, bis sich ein Windrad dreht.
Meyer, der 20 Jahre Erfahrung mit der Errichtung von Windkraftanlagen hat, ging auf die meistgestellten Fragen ein. Die Erschließung in Achslach sei möglich. Die Kosten für ein Windrad lägen etwa bei sieben Millionen Euro, die über verschiedene Modelle finanziert werden könnten, unter anderem etwa mit Bürgerbeteiligung. Bei einem Mindestabstand von 1000 Metern seien die Anlagen teilweise sichtbar. Schall und Schattenwurf könnten jedoch ausgeschlossen werden.

Laut Bayernwerk werde der erzeugte Strom am Umspannwerk Viechtach eingespeist. Die Gemeinde Achslach erhalte von den jährlichen Erträgen die anteilige Gewerbesteuer. Auch an den Rückbau werde gedacht. Vor Baubeginn werde eine Bürgschaft beim Landratsamt in Regen hinterlegt.
Bürgermeisterin Gaby Wittenzellner und das Gremium waren sich einig, dass über die Köpfe der Gemeindebürger hinweg nichts entschieden werden soll. Man will zuerst die Meinung der Bevölkerung hören. Angesichts der jetzigen Energiekrise sei wohl die Einstellung zu neuen, umweltfreundlichen Energiequellen in der Gesamtbevölkerung anders geworden als noch vor Jahren, war die Meinung des Gremiums.
Erwin Meyer lud die Achslacher ein, sich eine solche Anlage in Heidelheim bei Hof mit diesen Windrädern anzuschauen, die vor 2014 noch genehmigt und 2017 fertiggestellt wurde. Dort könnten sie sich vor Ort überzeugen, dass die Windräder in einem Abstand von tausend Metern nicht mehr zu hören sind. − dr