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Wasser bleibt kostspieliges Gut für Gemeinde Achslach

 

Sanierung der Versorgungseinrichtungen kostet 2,15 Millionen Euro – Gemeinderat genehmigt Haushaltsplan 2023

 

26.07.2023 | Stand 26.07.2023, 4:00 Uhr

Den Haushaltsplan im Blick: VG-Kämmerer Andreas Mühlbauer mit Bürgermeisterin Gaby Wittenzellner.

 

Von Michael Kramhöller

 

Achslach. Die Wasserversorgung beeinflusst in den nächsten Jahren die Investitionstätigkeit der Gemeinde Achslach. Für die Sanierung der Hauptleitung in der Hauptstraße, der Kreisstraße REG14, sowie der beiden Hochbehälter müssen rund 2,15 Millionen Euro bereitgestellt werden. In diesem Jahr sind 605000 Euro vorgesehen. Dieser Betrag ist der größte Posten im Haushaltsplan 2023, den der Gemeinderat in der jüngsten Sitzung auf den Weg gebracht hat. Der Gesamtetat schlägt mit 4,3 Millionen Euro zu Buche, wobei 2,5 Millionen Euro auf den Verwaltungshaushalt und 1,8 Millionen Euro auf den Vermögenshaushalt entfallen.

 

Starke Erhöhung im Vermögenshaushalt

Zur Haushaltssitzung kamen VG-Geschäftsstellenleiterin Belinda Stangl und VG-Kämmerer Andreas Mühlbauer nach Achslach. Mit Etat und Investitionsprogramm hatte sich vorab der Finanzausschuss eingehend beschäftigt. „Wir mussten schon ein bisschen basteln “, berichtete Bürgermeisterin Gaby Wittenzellner dem Gremium, das Haushaltsplan und Investitionsprogramm einstimmig genehmigte.

Der Gesamtbetrag von 4,3 Millionen Euro liegt um mehr als eine Million Euro über dem Vorjahrsniveau, was vorwiegend dem stark gestiegenen Vermögenhaushalt geschuldet ist. Aufgrund der kürzeren Maßnahmenliste waren es 2022 nur 987 000 Euro, heuer stehen 1,8 Millionen Euro im Etat. Die größten Brocken sind die Wasserversorgung (Erneuerung der Leitungen, Planung Hochbehälter-Instandsetzung) mit 605000 Euro und Maßnahmen zur Abwasserbeseitigung (Entlastungskanal Kirchbergstraße, Schachtsanierungen, Kataster) mit 302000 Euro. Der Ansatz für den Grunderwerb beträgt 180000 Euro.

Weitere Maßnahmen und Anschaffungen sind auf Ausgabenseite aufgeführt: Breitbandausbau (60000 Euro), Straßensanierungen (50000 Euro), Feuerlöschwesen (29400 Euro), Straßenbeleuchtung (13000 Euro), Zuschuss Sportverein (3500 Euro), Bauhof (2000 Euro) und Kindergarten (1000 Euro).

Im Vermögenshaushalt wird mit folgenden Einnahmen gerechnet: 119000 Euro Zuschüsse und Herstellungsbeiträge, 126500 Euro Investitionspauschale, 287850 Euro Rücklagenentnahme, 74000 Euro Zuführung vom Verwaltungshaushalt und eine Kreditaufnahme von 706000 Euro. Diese wird aber wahrscheinlich nicht benötigt, da aus dem Vorjahr noch Haushaltsausgabereste von 960000 Euro zur Verfügung stehen. Ferner fällt eine Umschuldung in Höhe von 474250 Euro an.


Im Verwaltungshaushalt hat der VG-Kämmerer einen Betrag von 2,5 Millionen Euro fixiert. Auf Seite der Einnahmen steht die Einkommensteuerbeteiligung (543400 Euro, Plus von 28600 Euro), vor der Schlüsselzuweisung (399000 Euro, Minus von26600 Euro). Hinzu kommen Gewerbesteuer (330000 Euro, +130000 Euro), Gebühren und Entgelte (226700 Euro, +23100 Euro) sowie die Grundsteuern A und B mit unveränderten 108700 Euro.

Andreas Mühlbauer hob die positive Steuerkraft-Entwicklung der Gemeinde Achslach heraus, wobei die bisherigen Hebesätze auch weiterhin gelten. Die Steuerkraftzahl sei auf 782600 Euro (+147300 Euro) gestiegen.

Wie alle Kommunen muss auch Achslach heuer mehr Ausgaben quittieren. Ganz oben steht die Kreisumlage mit 540000 Euro (+77000 Euro), es folgen Verwaltungs- und Betriebsausgaben (516000 Euro, +111000 Euro), Personalausgaben (500000 Euro, + 37000 Euro), Umlage an die VG Ruhmannsfelden (196000 Euro, +20000 Euro), Umlage an die Grundschule Gotteszell für 36 Kinder (97200 Euro, +22200 Euro), Umlage an die Mittelschule Ruhmannsfelden für 15 Kinder (49500 Euro, +9500 Euro) und Gewerbesteuerumlage (36000 Euro, +10000 Euro).

 

Rücklagenkonto muss geleert werden

Ansteigen werden auch die Tilgungen (68000 Euro) und die Zinsaufwendungen. Wird das 700000-Euro-Darlehen benötigt, sind heuer 13000 Euro Zinsen fällig. Mit der Kreditaufnahme würde die Schuldenbelastung von knapp 900000 Euro auf 1,54 Millionen Euro steigen, was einen Pro-Kopf-Wert von 1566 Euro je Einwohner bedeutet.


Durch die höheren Ausgaben muss die Gemeinde die Zuführung zum Vermögenshaushalt auf 74000 Euro reduzieren. In seiner Zusammenfassung verdeutlichte der VG-Kämmerer, dass die Rücklage (287850 Euro) fast vollständig geleert werden müsse.

Die beiden Hauptinvestitionen in diesem Jahr sind der Bau eines Entlastungskanals in der Kirchbergstraße, der vor wenigen Tagen begonnen hat (VBB berichtete). Zur Erneuerung der Wasserleitung in der Hauptstraße informierte Gaby Wittenzellner: Die beauftragte Firma H&T aus Ruhmannsfelden werde voraussichtlich Ende August die Arbeiten in Angriff nehmen. Die Rathauschefin geht von einer etwa zweimonatigen Bauzeit aus.

Die Maßnahmen zur Wasserversorgung bestimmen auch die Investitionsprogramme in den nächsten Jahren: Für 2024 (gesamt 1,2 Millionen Euro) werden 870000 Euro für die Sanierung von Leitungen und Hochbehältern angesetzt. 2025 (gesamt 1,3 Millionen Euro) sind es eine Million Euro für die Ertüchtigung der Hochbehälter Achslach und Lindenau, die 2026 weitere 500000 Euro verschlingen dürfte. Zu den hohen Aufwendungen im Bereich Wasserversorgung hatte VG-Finanzstellenleiter Andreas Mühlbauer in seinem Fazit anklingen lassen, dass die Gemeinde Achslach mit Zuschüssen aus dem staatlichen Förderprogramm RZWas rechnen könne.

 

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In vier Wochen eine Baustelle: In der Hauptstraße, der Kreisstraße REG14, erfolgt der Einbau neuer Wasserleitungen (blaue Linie), die komplett auf öffentlichem Grund verlegt werden. −Fotos: Michael Kramhöller