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Zeit ohne Neuverschuldung ist vorbei

 

Wasser, Abwasser, neues Bauland: Maßnahmen-Finanzierung erfordert Kreditaufnahme

 

10.04.2024 | Stand 10.04.2024, 1:21 Uhr babdabfdde9c-29-114861319

social_media.icon-label.printDas Geschehen in der Gemeinde in Wort und Bild erläutert: Achslachs Bürgermeisterin Gaby Wittenzellner informierte 47 interessierte Zuhörer. − Foto: Michael Kramhöller

 

Von Michael Kramhöller 

 

Achslach. Investitionen in die Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung sowie die Ausweisung eines neuen Baugebietes sind und bleiben die Schwerpunkte in der 1000 Einwohner zählenden Gemeinde Achslach. Abgeschlossene, laufende oder anstehende Maßnahmen in diesen Bereichen waren die Hauptthemen bei der Bürgerversammlung, in der Gemeindechefin Gaby Wittenzellner auch die Finanzierung der Vorhaben ansprach. Sie kündigte an, dass sich der Schuldenstand deutlich erhöhen werde. Die Verbindlichkeiten seien in den vergangenen Jahren in kleinen Schritten auf aktuell 840000 Euro abgebaut worden, nun sei aber eine Kreditaufnahme in einer Größenordnung von 700000 Euro erforderlich.

 

Zuwachs im Kindergarten

Die Bürgermeisterin freute sich über die wiederum gute Resonanz mit 47 Zuhörern, die ins Gasthaus „Kirchenwirt“ gekommen waren. Ihre Ausführungen ergänzte Wittenzellner mit einer Power-Point-Präsentation mit zahlreichen Zahlen, Statistiken und Fotos. Einige Besucher nutzten das Angebot der Rathauschefin, zwischendurch Fragen zu stellen oder Auskünfte einzuholen, so dass sich eine abschließende Diskussion erübrigte. Zu Beginn erwähnte die Bürgermeisterin jede Menge Zahlen zu Gemeinde-Entwicklung, Finanzen, Kindergarten, Schulen, Tourismus sowie zum Verwaltungs- und Vermögenshaushalt (siehe Kasten).
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„So viele Kinder wie noch nie“, verkündete Gaby Wittenzellner eine bevorstehende Rekordbelegung des Kindergartens. Ab September würden 52 Buben und Mädchen betreut, acht mehr als derzeit. Im Vorjahr sei bei Ausgaben von 637275 Euro und Einnahmen von 515462 Euro ein Defizit von 121813 Euro angefallen. Auf die 63 Schulkinder eingehend, sagte die Bürgermeisterin, dass eine Gesamtumlage von 182000 Euro an die Schulverbände der Grundschule Gotteszell und der Mittelschule Ruhmannsfelden entrichtet werden müsse.

Ein Sonderlob verteilte die Gemeindechefin an die familiär geführten Fremdenverkehrsbetriebe. Im Vorjahr seien 27078 Übernachtungen registriert worden, rund 25 Prozent mehr als im Coronajahr 2021. Eine weitere positive Nachricht vermeldete Wittenzellner bei den Gewerbesteuer-Einnahmen. Der Betrag von 527638 Euro bedeute eine Verdoppelung im Vergleich zu 2022 (266394 Euro). Zu den Kanal- und Wassergebühren verwies die Bürgermeisterin auf höhere Abgaben, die nach einer Neukalkulation ab 1. Januar 2024 erhoben werden. Zum Kostenanstieg im Bereich Straßenunterhalt betonte Wittenzellner, dass in den 64786 Euro auch die Ausgaben für die Sanierung der Gemeindestraße Kalteck – Frath enthalten seien.

Ausführlich erörterte die Bürgermeisterin die durchgeführten Baumaßnahmen und getätigten Anschaffungen. Der neue Entlastungskanal in der Kirchbergstraße (Kosten rund 250000 Euro) habe bei Starkregenfällen seine ersten Bewährungsproben bestanden. Das Hauptaugenmerk galt der kompletten Erneuerung der Wasserleitung in der Haupt-/Kreisstraße. Wittenzellner führte an, dass derzeit die letzten Hausanschlüsse erstellt würden, weshalb nochmals eine Vollsperrung erforderlich war.

Auf weitere Vollsperrungen in der Ortsmitte müssten sich Verkehrsteilnehmer im Sommer einstellen, wenn der Landkreis die Sanierung der Kreisstraße in Angriff nehme. Im Zusammenhang mit dieser Maßnahme werde die Gemeinde den Gehweg erneuern, die Kosten bezifferte Wittenzellner auf etwa 80000 Euro. Zu den Vollsperrungen gab es einige Anmerkungen und Fragen aus den Reihen der Zuhörer. Beklagt wurde, dass auf der Umleitungsstrecke, der schmalen Gemeindestraße zwischen Weghof und Bachlehen, zu schnell gefahren werde. Und durch schwere Fahrzeuge würden Fahrbahn und Straßenbankette arg in Mitleidenschaft gezogen, hieß es.

Kurz streifte die Rathauschefin weitere Investitionen des Vorjahres wie die LED-Umrüstung von 45 Straßenleuchten (Kosten 13000 Euro), die Anschaffung von 35 Pagern für die Feuerwehr (Kosten 21000 Euro, Förderung 17000 Euro) und den Glasfaser-Ausbau in Frath (Kosten 60000 Euro, Förderung 54000 Euro). Zur Breitbandversorgung hob Wittenzellner die bayernweite Spitzenstellung der Gemeinde Achslach heraus: Lediglich bei drei abgelegenen Anwesen sei ein Glasfaseranschluss nicht machbar. 

Nahtlos leitete die Bürgermeisterin über zu den anstehenden Maßnahmen. Priorität genieße weiterhin die Wasserversorgung. Heuer seien eine Brunnenleitung und der Bau einer Verbundleitung zum Hochbehälter Lindenau an der Reihe. Dessen Sanierung und die ebenfalls erforderliche Ertüchtigung des Hochbehälters Achslach sollen 2025/2026 abgewickelt werden.

 

Bereits Interesse an den zwölf neuen Bauparzellen

Flott voran schreitet die Ausweisung des neuen Baugebietes an der Vogelsangstraße. Die Planung sieht zwölf Parzellen vor. Gaby Wittenzellner berichtete, dass sich schon einige Kaufinteressenten gemeldet hätten. Die Gemeinde werde für den Grundstückserwerb im Haushalt 2024 einen Betrag von 300000 Euro einplanen.

Im Investitionskatalog stehen auch Sanierungsmaßnahmen in der Kläranlage. Für die durchgeführte Erneuerung oder Reparatur von Gerätschaften (Rotationskörper, Schöpfwerkgetriebe) nannte die Bürgermeisterin einen Betrag von 32000 Euro, die Errichtung eines neuen Schönungsteiches werde mit etwa 20000 Euro zu Buche schlagen. Derzeit laufe die auf 6000 Euro veranschlagte Sanierung (Bodentreppe, Holzdecke, Fliesenarbeiten) des Leichenhauses.

Zu den Informationen der Rathauschefin über den aktuellen Sachstand bei Windkraftprojekten gab es keine Wortmeldungen der Bürgerinnen und Bürger (Bericht folgt). Abschließend zeigte Gaby Wittenzellner zahlreiche Bilder von kirchlichen und weltlichen Festen, Vereins- und Ferienprogrammaktionen, von Ehrungen für verdiente Bürger. „Bei uns laufen viele Aktivitäten, die unsere kleine Gemeinde lebens- und liebenswert machen“, beendete Gaby Wittenzellner nach zwei Stunden die Bürgerversammlung.