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Windräder kommen nicht in Fahrt

 

Stagnierende Verhandlungen – Bürgeranlage vom Tisch

 

11.04.2024 | Stand 11.04.2024, 1:33 Uhr

Von Michael Kramhöller 

 

Achslach. Die geplante Errichtung von zwei Windkraftanlagen auf dem Schusterstein, einem knapp 1000 Meter hohen Berg in der Gemeinde Achslach, hatte bei der Bürgerversammlung 2023 im Zuhörerkreis für Gesprächs- und Zündstoff gesorgt. Mittlerweile ist ein Jahr ins Land gezogen und das Projekt steckt offenbar in einer Sackgasse. Bei der diesjährigen Bürgerversammlung (VBB berichtete) informierte Gemeindechefin Gaby Wittenzellner über den aktuellen Sachstand zu den Windrädern, zu dem es seitens der Besucher keinerlei Diskussionsbedarf gab.
 

Im Regionalplan Donau-Wald sind die Vorbehaltsgebiete für die beiden Windräder mit den Bezeichnungen 78b und 79 auf Flächen dargestellt, die sich im Besitz der Bayerischen Staatsforsten befinden. Bürgermeisterin Gaby Wittenzellner berichtete, bei einer landschaftlichen Bestandsaufnahme sei nun festgestellt worden, dass zwei schützenswerte Bereiche bis an die Grenzen der Vorbehaltsgebiete heranreichen. So vor allem ein größeres Areal, das in „Natura 2000“, einem zusammenhängenden Schutzgebietsnetz der Europäischen Union (EU), enthalten sei. Wittenzellner sagte, im Gegensatz zu Landschaftsschutzgebieten dürften Natura-2000-Bereiche beim Bau von Windkraftanlagen nicht angetastet werden. Gleiches gelte für das Wasserschutzgebiet der Gemeinde Kollnburg, das zwischen den beiden Vorbehaltsflächen liegt und das die Nachbarkommune erweitern möchte.


Die Bürgermeisterin bestätigte, dass es für die Errichtung der Windkraftanlagen nach wie vor auswärtige und einheimische Interessenten und Investoren gebe. Sie müssten allerdings die Vorstellungen und Belange von einem Dutzend Waldbesitzern unter einen Hut bringen. Hierbei sei auch die Benützung der Forststraße zum Transport von Maschinen, Bauteilen und -materialen ein Kriterium. Wittenzellner meinte, dass die bisherigen Gespräche zwischen Investoren und Grundstückseigentümern keine nennenswerten Fortschritte gebracht hätten.

Die Bürgermeisterin sprach dann den Grundsatzbeschluss des Gemeinderates an, der die Nutzung regenerativer Energien auf den Flächen der Staatsforsten grundsätzlich befürwortet habe. Gaby Wittenzellner glaubt aber nicht, dass die damals geforderten Beteiligungsmöglichkeiten für Bürger festgelegt werden können. „Beim Bau der Anlagen hat die Gemeinde keinerlei Mitspracherecht“, gab die Rathauschefin zu bedenken, „das Thema Bürgerwindrad ist wohl vom Tisch“. Wittenzellner sagte, momentan gäbe es einfach zu viele Fragezeichen. Sie nannte das Fehlen von aussagekräftigen Windmessungen und vor allem die Unklarheiten bei der Schaffung der erforderlichen Netzleitungs- und Speicherkapazitäten. Zu guter Letzt müsste die Gemeinde bei einem Bürgerwindrad in finanzielle Vorleistung gehen, was aber wegen anstehender Maßnahmen (Wasser, Abwasser, neues Baugebiet) momentan nicht möglich sei.